Erste „Große Spurensuche“

Die erste "große Spurensuche" führte das Felixianum zusammen mit Prof. Schneider nach Bernkastel-Kues und Wittlich

Am Samstag, den 20. Mai, war der Auftakt unserer „großen Spurensuchen“, die sich (im Gegensatz zu den „kleinen Spurensuchen“ bisher) nicht einfach auf die Stadt Trier beschränken, sondern an verschiedene Orte im ganzen Bistumsgebiet gehen.
Zunächst ging es nach Bernkastel-Kues in das Cusanus-Hospital/Cusanusstift. Dieses wurde 1458 von Nikolaus von Kues gegründet. Vollkommen gegen den damaligen Normalfall, lebten hier Männer aller bürgerlichen Schichten im Alter zusammen ohne, dass die vorherigen Standesunterschiede mehr von Bedeutung waren. Nikolaus von Kues wirkte als Bischof und später auch als Kardinal an verschiedensten Stationen Europas und schaffte sich insbesondere in der Diplomatie und der Kirchenpolitik, aber eben auch durch sein caritatives Engagement einen Namen. Nach der Besichtigung des Cusanusstifts stand auch noch die Besichtigung des Elternhauses von Nikolaus von Kues auf dem Programm. Hier gab es nochmal einen Überblick über seine vielfältigen Tätigkeitsbereiche und insbesondere auch über seinen Dialog mit dem Islam.

Nach einem stärkenden gemeinsamen Mittagessen fuhren wir dann weiter nach Wittlich, wo wir im Emil-Frank-Institut zu Gast sein durften, das an der Universität Trier und an der Theologischen Fakultät Trier errichtet ist.
Nach einer kurzen Einführung in die Tätigkeit des Instituts, das sich vor allem um den Dialog mit dem Judentum kümmert und über die Geschichte des Judentums auf dem Gebiet des Trierer Bistums forscht, gingen wir in die ehemalige Synagoge in Wittlich. Mit Berichten über die Judenverfolgung und Ermordung zur Zeit des Nationalsozialismus im Ohr, war der Aufenthalt in der Synagoge für uns alle mit Sicherheit der bewegendste Teil der gesamten Exkursion.

Wenn der historische Sprung vom Mittelalter in die Moderne auch groß war, war es doch interessant, die Geschichte der Heimatregion in verschiedenen Epochen kennenzulernen. Ein herzlicher Dank geht an Prof. Dr. Bernhard Schneider von der Theologischen Fakultät Trier, der uns an diesem Tag begleitet hat! (fjq)