Frohe Weihnachten und ein gesegnetes und gesundes neues Jahr 2022 wünscht das Team des Felixianums.
Der große Stein
DER GROSSE STEIN
Am Ostermorgen bewegt die Frauen, die gemeinsam zum Grab Jesu gehen, nur eine einzige Frage: „Wer wird uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Der Stein war nämlich sehr groß.“ Eine unverrückbare harte Tatsache, eine unüberwindliche Schwierigkeit! Diese Frauen wissen genau: An diesem Stein führt kein Weg vorbei. Aber das zeichnet die Frauen aus; Sie weichen nicht zurück vor dem Stein, brechen auf, scheinbar irrational, gehen bewusst auf den Stein zu. Gegen jede Hoffnung – hoffen sie.
(Theo Schmidkonz SJ)
Wir alle erleben im Leben immer wieder und auch gerade jetzt, dass Steine und Beschränkungen lästig sein können, wenn sie uns den Weg, versperren, wenn sie uns stolpern lassen, wenn sie uns auf der Seele lasten. Und dann fragen auch wir uns, wer wird uns den Stein wegwälzen?
Gott hat an Ostern den Stein ins Rollen gebracht. Er hat gezeigt, dass es für ihn kein unüberwindliches Hindernis gibt, selbst den Tod nicht!
In diesem Sinne wünschen das Team des Felixianums, die Felixianerinnen und Felixianer Ihnen von Herzen ein frohes, „barrierefreies“ und gesegnetes Osterfest. Möge uns das Osterlicht leuchten, auch wenn die Aussicht versperrt ist. Sein Licht ist stärker als jede Nacht und jeder Stein.
Weihnachtsgruß 2020
Fürchtet euch nicht - Gott bei euch!
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,
der aktuelle Kurs des Felixianums hat sich seit gestern in die Weihnachtsferien verabschiedet. Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben verändert und geht auch am Orientierungsjahr nicht spurlos vorbei. Dennoch oder gerade deswegen kann Weihnachten uns daran erinnern, nicht zu vergessen:
Gott hat mit der Geburt seines Sohnes
ein Hoffnungszeichen in die Welt gesandt.
Diese Hoffnung dürfen wir auch in diesem
Jahr feiern!
So bleiben auch Sie hoffnungsvoll mit der Zuversicht: Gott bei euch!
In diesem Sinne wünschen wir allen derzeitigen und ehemaligen FelixianerInnen und Freunden des Felixianums ein zwar sicher anderes, aber hoffnungsvolles und gesegnetes Weihnachtsfest.
Möge Gott uns auch im neuen Jahr 2021 jeden Tag mit uns gehen und uns auf unseren Wegen begleiten.
Felixianum: spiritualität – leben – lernen
Das Orientierungs- und Sprachenjahr in der Diözese Trier
– Anmeldefrist verlängert bis zum 30.08.20 –
Du hast gerade die Schule oder eine Ausbildung abgeschlossen und weißt noch nicht genau, wohin du mit deinem Leben angesichts der zahlreichen Möglichkeiten heute willst? Ein Studium? Aber welches? Eine (andere Ausbildung)? In welchem Bereich?
Die momentane Coronapandemie macht es dabei nicht gerade nicht leichter, Entscheidungen zu fällen. Vielmehr konfrontiert sie uns mit Grundfragen des Lebens: Was ist wirklich wichtig? Wie wollen wir leben? Wie gehen wir in unserer Gesellschaft um mit Krankheit, Tod und Ungerechtigkeit? Und nicht zuletzt: Was heißt das alles für mich, mein Leben, meinen Glauben und meine Lebensentscheidungen? Wo sehe ich meine Berufung und meinen Weg?
Diese Fragen beschäftigen dich auch? Du brauchst jetzt in diesen bewegten Zeiten erstmal eine „Auszeit“, um dich mit diesen Fragen zu beschäftigen Dann könnte das Felixianum, das Orientierungs- und Sprachenjahr der Diözese Trier, vielleicht das Richtige für dich sein.
Der neue Kurs startet am 19. Oktober 2020. Das Felixianum bietet zahlreiche Möglichkeiten, diesen Fragen gemeinsam mit anderen jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren nachzugehen: in Gemeinschaft miteinander leben, gemeinsam lernen, den eigenen Glauben und die eigene Berufung entdecken. In Ruhe und unter Begleitung können so Entscheidungen für die nächsten Lebensschritte wachsen.
Das Konzept des Felixianums verbindet dazu die drei zentralen Dimensionen „spiritualität leben lernen“ und bietet folgendes an:
- gemeinsames Leben, Beten und Alltagteilen
- Sozialpraktika
- Biografiearbeit zur persönlichen und spirituellen Identitätsfindung und Lebensplanung
- Lernen von bis zu drei Sprachen
- diverse Kurse, die u.a. auch auf ein mögliches Theologiestudium vorbereiten
- kompetente Gesprächspartner und Begleiter
Wir verfügen über große Kursräume, um die Abstandsregeln einzuhalten. Auch innerhalb der Wohngemeinschaft werden Regeln getroffen, um das Zusammenleben auch in Corona-Zeiten möglichst sicher zu gestalten.
Bewerben können sich auch Theologie-Studierende, die mit dem Studium in Trier beginnen oder Freiwillige, die ab Oktober ein FSJ oder BFD in Trier absolvieren, um im Felixianum mitzuleben und zu wohnen
Da das Felixianum als Vorkurs für ein Studium anerkannt ist, besteht auch die Möglichkeit, Schüler-BAföG zu beantragen. Bewerbungsschluss ist am 30. August 2020.
Garos Wunsch
Wie ein junger geflüchteter Syrer seiner Berufung folgt
Trier – „Den Wunsch, Priester zu werden, hatte ich schon von klein auf“, sagt Garo Garabet. Der 34-Jährige sitzt auf einem der gemütlichen Sofas im Aufenthaltsraum des Felizianum, einem Gebäudeteil des Priesterseminars mitten in Trier. Hier hat der Syrer gemeinsam mit elf anderen jungen Männern und Frauen vor zwei Monaten das Sprachen- und Orientierungsjahr „Felixianum“ angefangen, das vom Bistum Trier angeboten wird. Hellbraunes Haar und Vollbart, mittelbraune Augen: „Wenn die Leute raten müssen, woher ich stamme, kommen sie nicht gleich auf Syrien“, schmunzelt Garabet. „In meiner Heimat erkennen wir die Leute am Namen – ob sie Kurden, Muslime, oder Christen sind. Seine Vorfahren sind armenische Christen, die wegen des Genozid an den Armeniern nach Syrien immigrierten: „So wiederholt sich die Geschichte und auch wir mussten aus unserem Land fliehen.“.
Schon früh den Wunsch, Priester zu werden
Mit seiner Familie lebte Garabet in einem christlich geprägten Dorf nahe Idlib, einer Stadt rund 20 Kilometer von der türkischen Grenze und 50 Kilometer von Aleppo entfernt. Garabets Vater arbeitete für die Polizei in Aleppo und anderen Städten; zusätzlich besaß die Familie Ländereien mit Olivenhainen, Obst- und Nussbaumplantagen in Idlib. „Meine Kindheit war ganz normal und schön, wie anderswo auch. Meine Eltern haben uns im Glauben erzogen und ich hatte schon früh den Wunsch, Priester zu werden.“ Der Bischof in Aleppo habe ihn sogar nach Rom zur Priesterausbildung schicken wollen. „Aber bei uns ist das eher traditionell – mein Vater und meine Mutter wollten mich lieber verheiratet und mit eigenen Kindern sehen. Also habe ich das aus Respekt vor ihnen zuerst nicht weiter verfolgt.“ So stieg Garabet stattdessen in das Geschäft des Vaters ein – er wurde Inhaber eines Vertriebs für Oliven und Bio-Olivenöl. „Als dann der Krieg zu uns kam, sind islamische Truppen mit Kalaschnikows durch unser Dorf gezogen und haben uns alles weggenommen – Häuser, Ländereien, Maschinen, Autos. Wer nicht gespurt hat, wurde erschossen, wie mein Cousin.“ Zunächst habe der Vater nicht akzeptieren können, alles aufzugeben, sein Lebenswerk zwischen den Händen zerrinnen zu sehen. Als er aber von marodierenden Truppen bei der Olivenernte auf den eigenen Feldern bedroht wurde, beschloss die Familie, zunächst nach Aleppo zu fliehen, wo Garabet ein Jura-Studium begann.
Flucht war die letzte Option
Doch auch in der vor allem von 2012 bis 2016 stark umkämpften zweitgrößten Stadt Syriens wurde die Lage für die Familie bald unerträglich. Wie für viele andere seiner Landsleute war auch für Garabet und seine Familie Flucht die letzte Option. Mit seinem Vater, seinem Bruder und einer Schwester flieht Garabet, zunächst in den Libanon, von dort in die Türkei und mit dem Boot nach Griechenland. Über Serbien, Mazedonien, Ungarn und die Schweiz gelangt ein Teil der Familie nach Deutschland. Eine von Garabets Schwestern bleibt mit ihrem kleinen Kind an der Seite der kranken Mutter in Aleppo. Im Saarland angekommen, musste die Familie ebenfalls mit großem Druck und auch Belästigungen umgehen. „Stell dir vor, du bekommst deine Tasche geklaut auf der Straße – das ist schon schlimm. Und nun stell dir vor, sie nehmen dir alles weg, du hast gar nichts mehr und bist wieder auf Null. Das ist sehr schwierig.“ Durch den Familiennachzug wurde vor einem Jahr seine Familie wieder vereint. Während seine Eltern und sein Bruder im saarländischen Beckingen leben, bewohnte Garabet bisher eine Wohnung mit seinen Schwestern in Saarlouis.
Die Flucht nach Deutschland und der Neuanfang bedeuteten für Garabet aber auch die Chance, noch einmal seinen Lebenstraum neu zu verfolgen. „Meine Eltern akzeptieren inzwischen meinen Wunsch, Priester zu werden und unterstützen mich.“
Besonders geholfen habe ihm der Schwalbacher Priester Hans Georg Müller, zu dem Ehrenamtliche den Kontakt herstellten. „Er ist für mich wie ein Freund, Mentor und Hirte zugleich, wie ein Priester sein sollte“, sagt Garabet über Müller. Gemeinsam wurden sie bei der Leitng des Felixianum vorstellig. Bei diesem Angebot können junge Leute sich nach der Schulzeit ein Jahr lang orientieren,Sprachen wie Latein, Griechisch, Spanisch oder gar Hebräisch lernen und sich unter anderem auf ihr Theologie-Studium vorbereiten. Zunächst scheiterte Garabet an der Sprach-Hürde. Ein Jahr später der zweite Versuch: Inzwischen absolviert er einen Deutschkurs auf Niveau B2 und einen zusätzlichen Grammatik- und Wortschatzkurs – was für ihn mehrere Stunden Unterricht und ein zusätzliches Lernpensum am Abend bedeutet. Hinzu kommen die Inhalte des Felixianums: Regelmäßige spirituelle Angebote, Seminare, Exkursionen und Oasentage, Workshops zu Themen wie Liturgie und Kirchenmusik und ein Sozialpraktikum. Garabet ist derzeit im Haus Lukas der Caritas eingesetzt, wo wohnungslose Männer betreut werden. „Es ist für mich nicht leicht; der Sprachkurs ist sehr anstrengend und ich möchte wirklich dafür kämpfen“, unterstreicht Garabet seine Motivation. Der Leiter des Felixianums, Subregens Oliver Laufer-Schmitt, sucht gemeinsam mit Garabet nach Lösungen, um ihn zu entlasten. „Für ihn fallen die Sprachen Latein und Griechisch weg, das wäre einfach eine zu große Überforderung. Wir versuchen, die Stundenplan-Inhalte an seine besondere Situation anzupassen“, sagt Laufer-Schmitt.
Der Weg bleibt weiter schwierig und mit Umwegen belastet
„Mein Plan ist es, nach dem Felixianum nach Lantershofen an das Priesterseminar Sankt Lambert zu gehen. Denn ein Theologiestudium an der Universität wäre wohl wegen der geforderten Sprachen wie Latein, Hebräisch und Griechisch sehr schwer“, sagt Garabet. In Sankt Lambert können Männer auf dem zweiten Bildungsweg Priester werden. Sein Wunsch, Priester zu werden, hat Garabet über all die Jahre, hinweg durch alle Kriegswirren und Fluchterfahrungen begleitet. Jetzt ist er in greifbare Nähe gerückt, doch der Weg bleibt weiter schwierig und mit Umwegen belastet. Umso wichtiger ist für ihn daher die Hilfsbereitschaft und Unterstützung, die er in seiner Wohngemeinschaft mit den elf anderen Felixianern erfährt.
Quelle: https://www.bistum-trier.de/news-details/pressedienst/detail/News/garos-wunsch/
Start des neuen Felixianumskurses 2019/20
„Wir kennen uns seit gerade mal ein paar Tagen und es fühlt sich an, als wären es fünf Jahre!“
So oder so ähnlich hörte sich das positive Meinungsbild der Gruppe bei der Abschlussreflexion der Einführungswoche in das Felixianum an.
Am Anfang dieser Zeit waren drei junge Frauen und neun Männer im Alter von 18 bis 37 Jahren ins Gebäude des Felixianums auf dem Gelände des Priesterseminars gezogen. Die ersten Berührungsängste wurden schon vor dem offiziellen Programmbeginn überwunden, als beim spontanen Abendessen in der Gemeinschaftsküche rege Diskussionen geführt und gemeinsame Interessen entdeckt wurden.
Diese Erfahrung wurde bei der ausführlichen Kennenlernrunde, durch gemeinsamen Gottesdienstbesuch und bei einem erlebnispädagogischen Vormittag vertieft. Außerdem hatten wir die Chance, die Schwestern im gegenüberliegenden Clementinum bei Kaffee und Kuchen kennenzulernen und die besondere Atmosphäre in der Klausur zu genießen. Abgerundet wurde die Woche durch Führungen über das Seminargelände und durch die Stadt Trier sowie eine Erstbegegnung mit den Sprachlehrern.
Wir freuen uns auf eine schöne gemeinsame Zeit! (sb / ke)
Abschluss des Felixianumskurses 2018/19
268 Tage Felixianum sind vorbei ...
Mit der Abschluss-Felixmesse, in der alle Sprachen, die man im Felixianum lernen kann, vorkamen und dem anschließenden Grillen in und vor dem Felixianum ist der Felixianums-Kurs 2018/19 nun offiziell zu Ende. Ihr wart einfach klasse!
P.S.: Damit es keine zu großen Entzugserscheinungen gibt, geht es für 3 Felixianer*innen jedoch ab August noch mit dem Intensivkurs zur Vorbereitung auf das Latinum weiter. (ols)
Zweiter Oasentag zum Abschluss des Felixianumskurses 2018/19
... und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.“ (Mk 6,32)
Zum Abschluss des Felixianumskurses 2018/19 haben sich die Felixianer*innen (in reduzierter Grupengröße, da für einige, die bereits studieren, jetzt Prüfungen anstehen) zum zweiten Oasentag, zusammen mit Sr. Elke Weidinger und dem Leiter, Oliver Laufer-Schmitt, auf den Weg nach Vallendar gemacht. Die „Oase“ war dabei diesmal das Haus Sonnenau, eine Jugendbildungsstätte der Schönstatt-Gemeinschaft.
Da die vorherigen Wochen durch ein volles Programm und die Sprachprüfungen gekennzeichnet waren, sollte der Oasentag helfen, jetzt zur Ruhe zu kommen und aufzutanken. Ganz unter dem Motto: „Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser“ (Ps 23) und „sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.“ (Mk 6,32).
Dazu gab es beispielsweise einen meditativen Abendspaziergang mit Impulsen, der im wahrsten Sinne des Wortes den Horizont erweiterte, eine eutonische Übung und die gemeinsame Eucharistiefeier in der Hauskapelle, zu der die ehemalige Tutorin Carolin als Überraschungsgast dazukam.
Zum Abschluss fuhren „sie“, in dem Fall die Felixianer*innen, in einem Boot, allerdings auf dem Rhein bzw. der Mosel und ganz einsam war die Stätte auch nicht. 😉 Abgerundet wurde der Oasentag dann noch durch die Einladung zu einer der Felixianerinnen, die in der Nähe wohnt, nach Hause zum Grillen. So geht Oase!
Zurück in Trier hat jetzt die Abschlusswoche des Kurses begonnen, denn am Freitag heißt es für die meisten Felixianer*innen schon Abschied nehmen. (ols)
Das Felixianum auf großer Spurensuche …
... zwischen Nahe und Glan
Das Felixianum hat sich am Samstag, den 25.05.19, in kleiner Besetzung zusammen mit Prof. Bernhard Schneider auf Große Spurensuche in die Region zwischen Nahe und Glan begeben. Dabei wurden Orte wie Mittelreidenbach, Oberreidenbach, Sien und Offenbach-Hundheim aufgesucht. Bei der Spurensuche geht es darum, einen Ort oder eine Region unter dem Aspekt des Wandels in der (Bistums)Geschichte zu betrachten.
Bei den diesmal aufgesuchten Orten war dies vor allem das Verhältnis zwischen evangelischer und katholischer Kirche und damit verbunden die Ökumene, das diese Gegend besonders geprägt hat. Besonders sehenswert war dabei die ehemalige Probsteikirche in Offenbach-Hundheim.
Abendliche spirituelle Domführung für das Felixianum
Sich den Dom als geistlichen Weg erschließen vom Taufbecken über die Kanzel (Mitte und Wort) bis zum Altar als Ort der Eucharistie und den Dom dabei auch noch ganz allein für sich zu haben, war ein tolles Erlebnis. Daneben gab es aber auch noch Orte und Ecken des Doms zu entdecken, an die man sonst nicht kommt.